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 Ausstellungsauswahl

2022

THEN YEARS AFTER,  BIG Gallery, Dortmund

Es brennt, Zeche Monopol, Bergkamen

2021

Kann man mal machen, BIG Gallery, Dortmund

Den Engel, Atelierhaus Westfalenhütte, Dortmund

Zuversicht, Duktus zu Gast in der Kirche St. Clemens, Dortmund-Brackel

2020

Blind Date, Duktus zu Gast in der städtischen Galerie Sohle 1, Bergkamen

2019

Berührungspunkte, TIB und Duktus, Donstorf Eydelstedt

Polaritäten, Atelierhaus Westfalenhütte, Dortmund

2018

Natur, Kunst in der Apsis, Ev. Kirche Osterath, Meerbusch

2016

10 Jahre DUKTUS, Atelierhaus Westfalenhütte, Dortmund

10 Jahre Duktus, Galerie LordsingArt, Hannover

u.A.w.g, BIG-Gallery Dortmund,

2015

-Künstleraustausch Deutschland-Frankreich

1. Musée Urbain Cabrol, Villefranche de Rouergue

2. Galerie Foch, Rodez

3. Pont des Arts, Marcillac - Vallon

2014

-INVENTIONEN, BIG gallery im Unionviertel, Dortmund

-Stiepeler Kultursommer, Dorfkirche/Gemeindehaus Stiepel, Bochum

-Neugier genügt, Städtisches Museum, Kamen

2013

-Den Engel, Atelierhaus Westfalenhütte, Dortmund

-gestreift u. sonstiges, Torhaus, Dortmund

-duktus, Gut Havichshorst, Münster

-Künstler im Ruhrrevier, Altena

-Horizonte, BIG-Galerie, Dortmund

2012

-Starke Orte, Atelierhaus Westfalenhütte, Dortmund

-duktus, Hansesaal, Lünen

-gestreift, Margarethenkapelle, Dortmund

-PostkART, Galerie Anschnitt, Dortmund

-gestreift, Lutherkirche, Dortmund

-gestreift und sonstiges, Peschkenhaus, Moers

2011

-Den Engel, Atelierhaus-Westfalenhütte, Dortmund

-PostkART, Atelier-Anschnitt, Dortmund

-Aufkreuzen in Düsseldorf,

-Paradies -Stiller Raum, Christ König Kirche, Bochum

-Grafik aus Dortmund, Berswordthalle, Dortmund

2010

Gestreift, Technopark, Kamen

Aufkreuzen in Hörde, Lutherkirche, Dortmund

Starke Orte RUHR-2010, (Europäische Kulturhauptstadt 2010)

            Bunker, Herne-Sodingen

            Mauer, Westfalenhütte, Dortmund

            Amtshaus, Mengede, Dortmund

Rapunzel, Ruhr-2010, Hammerkopfturm, Castrop-Rauxel

Aufgekreuzt, KunstvorOrt, Kapelle, Waltrop

Grafik aus Dortmund, Berswordt-Halle, Dortmund

 Vor 2010

-Den Engel, Atelierhaus Westfalenhütte, Dortmund

-Kunst & Sport - immer in Bewegung, Technologiezentrum, Bochum

-Berühren, Künstlerbünde Herne, Hagen und Castrop-Rauxel, Akademie Mont Cenis , Herne

-15 jähriges Bestehen des Künstlerbundes Castrop-Rauxel mit Künstlern aus Gera und Kuopio (Finnland).

-BUGA 2007, Schloss Osterstein, Gera

-Menschenbilder, Zeche Holland, Bo-Wattenscheid

-Kunst und Sport, Stadthausgalerie, Attendorn

-50 Jahre bbk, Quadra(r)tisten, Torhaus Rombergpark, Dortmund

-resonanzen-perspektiven, Castrop-Rauxel, Hammerkopfturm,

-Ost-West Pavillon, Schloss Osterstein, Gera

-Kunst trifft Sport, Galerie Drehscheibe, Bochum

-5OJA, 50 Jahre bbk, MKK, Dortmund

-PRO-OST, Kunstverein Gera,

-Kunst und Wirtschaft, Zeche Lothringen, Bochum

-Aspekte, Fletch Bizzel, Dortmund

-Glanzlichter, Aktion: kath. u. ev. Kirche mit dem  Kulturbüro, Dortmund

-SchiffART, Schiffshebewerk Henrichenburg und Passau

-Aufkreuzen in Telgte, Rathaus Everswinkel

-Hammerkopf- Künstlerbund, Hagen

-Gemeinschaftsausstellung mit KünstlerInnen aus der franz. Partnerstadt  Vincennes

in Castrop-Rauxel

-Gemeinschaftsausstellung der Künstlerbünde Hagen, Herne u. Castrop-Rauxel, Galerie des Künstlerbundes Hagen, Hagen

-Internationaler Embryologie Kongress, Nijmwegen (Holland)

 Da vermischt sich ein QR Code mit einem Fingerabdruck. Fetzen von Namen wie Zucker..“ tauchen auf. Ein bekanntes Logo eines Internetkonzern schwebt über einem handschriftlichen Text auf. Dazwischen zeichnen sich sowohl Pilze als auch mathematische Formeln ab. In den neuen Bildern von Heinrich Deleré stehen bekannte Zeichen der neuen digitalen Welt im Mittelpunkt.

 

Wahrscheinlich“ thematisiert die mathematische Beschreibung des Zufalls. Beinahe chaotisch treffen sich im Bild verschiedene gestische Linienfolgen, Kreuze und unbestimmte mathematische Formeln. Die Bildebenen der Zeichen verschwimmen, sie vermischen sich zu einer nicht mehr lösbarer Gesamtheit. Nur noch der harmonische Farbklang des Bildes hält sie zusammen. Lässt sich der Zufall mathematisch beschreiben? Deleré ist sich nicht sicher.

 

In „Antworten“ treffen sich zwei Systeme, Informationen abzurufen: Der QR Code, ursprünglich aus der Warewirtschaft der japanischen Autoindustrie, ist ein digitales System aus schwarzen und weißen Quadraten, über die Daten abgefragt werden können. Bei Heiner Delere löst sich das schwarz-weiße Muster in farbige Texture auf. Diesem angedeuteten Code unterliegt die charakteristische Linienfolge eines Fingerabdrucks, der bei jedem Menschen verschieden ist. Hier treffen unterschiedliche Zeichenwelten aufeinander: Individualität und Norm. Deleré verwebt sie zu einem Wechselspiel von geschwungenen und rechtwinkeligen Formen.

 

Zuckerberg“ nennt den Gründer des pseudo-sozialen Netzwerks beim Namen. Die Welt ist aufgelöst in eine Folge von Nullen und Einsen, digitale Zahlenfolgen, mit denen heute die Welt beschrieben wird. In Delerés Bild vermischen sie sich mit organisch wirkenden Linien, die sich wie ein Fluss durch das Bild ziehen. Die halten das Bild, wenn nicht die Welt, in Bewegung. Dazwischen taucht schemenhaft das Wort „tal“ auf, eine ironische Anspielung auf den Namen des facebook-Gründers.

 

In „Freund“ wird das handschriftlich geschriebene Wort rot hervorgehoben. Es erscheint als ein altertümliches Relikt gegen die verschiedenen Zeichen aus der digitalen Welt: Das Logo eines sich sozial gebenden Internetkonzern, der aus realen Freunden virtuelle „follower“ gemacht hat. Buttons, die auf die digitale Kommunikation verweisen, eine Gans als Symbol für Geschwätzigkeit und ein Pils als Symbol für unterirdische Vernetzung sind mit einem handschriftlichen Text verwoben. Diese Ebenen der Bilder und Zeichen vermischen sich in Delerés Bild.

 

Relikte“ zeigt scheinbar einen Blick auf die Welt. Nur noch schemenhaft zeichnet sich eine natürliche Landschaft ab. Da ragen kahle baumstammartige Gebilde in den Himmel. Schwebende Wolkenformationen werfen Schatten. Ein Geflecht aus vertikalen horizontalen Linien zeichnet sich ab. Die Vegetation scheint die Erde verlassen zu haben. Wo bleiben die Tiere? Wo der Mensch? Delerés Bild erinnert an einen flüchtigen Blick aus der Höhe auf eine zerstörte Erde. Delerés neue Bilder leben aus den Kontrasten. Den schematisierten Zeichen der Zeit steht die Malerei gegenüber. Linien, Flächen, gestische Elemente, malerische und grafische Strukturen, nicht zuletzt die Farbe bilden eine eigene Welt gegenüber dem digitalen Schein. Heinrich Deleré thematisiert in seinen Bildern keine altbekannten kulturpessimistischen Anklagen gegen das digitale Zeitalter, sondern entführt den Betrachter in eine Welt der Zeichen und Assoziationen, die immer offen bleibt.

 

© Kunsthistoriker Dr. Falko Herlemann, Herne